@ Clemens Setz
Zum Schlußmach Brief: Wenn ich einen 67-seitigen Abschiedsbrief bekäme, würde ich mir denken, Schluss machen kann man mit solchen Worten wie Scher dich zum Teufel (in der Sprache von DFW also SDZT), Fahr zum Teufel (FZT), Hau ab (HA) oder noch kürzer Adé (A). Man will‘s ja beenden, da braucht man nicht mehr so viele Worte. Wer 67 Seiten schreibt, der will nicht Schluss machen. Der will weitermachen. Nur weiß er vielleicht nie wie. Und mit diesem Brief macht er sich auf die Suche. Bei der Menge Worte würde ich ihm sowieso raten, vom Abschiedsbrieffach ins Romanfach zu wechseln. Ich finde nach diesen (manchmal) furiosen Anfängen – ich rede von den sogenannten Beziehungen – und diesen (manchmal) erbärmlichen Enden, liegt doch der größte Teil der Veranstaltung in der Mitte, zwischen Anfang und Ende. Gerade dort kann es ja manchmal schwierig werden. Und dort liegt auch der größte Teil der Romane, zwischen dem (manchmal) furiosen Anfang und dem (manchmal) erbärmlichen Ende. In der Mitte zeigt sich auch die Könnerschaft so mancher Beziehung und so mancher Begabung. Anfangen kann jeder Idiot. Aufhören auch. Durchhalten muss man können!
Aber ich will Begabung und Beziehung jetzt auch nicht zu stark parallelisieren oder damit jemanden paralysieren. Vor allem mich selbst nicht, ich wollte gerade meinen Arbeitstag einläuten.
Einen herzlichen Gruß nach Graz
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Von: Aléa Torik
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